„Binge Watching“

Fjord-Staffel
Wieder mal eine Serie nach dem Genre „Nordic Noir“.

13,5 Stunden TV fürs Wochenende

Unter Binge Watching oder Binge Viewing, auch Komaglotzen oder Serienmarathon genannt, versteht man das Schauen von mehreren Folgen einer Fernsehserie am Stück. (Nordic Noir-Serien2015 erklärte das Collins English Dictionary binge-watch zum Wort des Jahres. (Wikipedia)
Ich muss mich mal als Fan nordischer Serien outen, bei denen man trotz aller Spannung immer wieder bewundernd denkt „Was sind das für Menschen“ oder lautlos murmelt „Diese Landschaften – die Inseln – die Fjorde“ und letztlich „Wie machen sie diese Filme – und warum nur sie?“ Kurzum: Ich hab mal wieder eine neue Serie bei „Arte“, dem deutsch-französischen Kultursender, geschafft, den ich für´s kommende nasse Wochenend empfehlen möchte: „Lifjord – der Freispruch“.
Keine Bange! Das sind zwar 18 Folgen, mit einer Gesamtdauer von immerhin 13,5 Stunden. Aber weil man sie aus der Mediathek streamt, kann man sie jederzeit unterbrechen – zum Luft holen. Trauen Sie sich doch!
Ach, einen Moment noch bitte! Wenn Sie spätestens nach dem Staffel-Ende auch über diese Film-Art „Nordic Noir“ nachdenken – eingeschlossen dem „öffentlich-rechtlichen“ Wallander oder den vielen ähnlichen Serien bei Netflix (gleiches Stichwort für die Suche), dann sollten Sie sich auch eine humoristische Doku über den Hype dieser Filme bei den Engländern gönnen.

„Nordic Noir“ steht für Erzählungen voller menschlicher Abgründe, skuriller Figuren und schonungsloser Brutalität – bisweilen tragikomisch oder tiefenpsychologisch. Doch es ist mehr als ein Genre, es ist ein globales Phänomen. Serien wie „The Killing“, „Die Brücke“ oder „Borgen“ wurden zu Welterfolgen und vielfach adaptiert. Die Dokumentation spürt der anhaltenden Faszination für skandinavische Serien nach und erläutert deren Erfolgsrezept.

Hier klicken! Sie werden schmunzeln – besonders auch über die Versuche der Hollywood-Regisseure, die Dänen, Schweder oder Norweger nachzumachen. Meist hat es nicht geklappt…

Braunkohle + Hambacher Forst

Das Dorf Lützerath am Braunkohletagebau Garzweiler wird jetzt geräumt. Klimaaktivisten sind auf den Barrikaden und schaffen Hindernisse gegen das Vorrücken der Polizei-Hundertschaften. Das Dorf Lützerath besteht nur noch aus leeren Häusern, die von Klima-Aktivisten besetzt wurden. Die ursprünglichen Bewohner haben ihren Besitz verkauft und leben längst woanders. Der Ort gehört dem Energieunternehmen RWE. Der Konzern will die Kohle darunter abbaggern. Der Konflikt ist politisch brisant, weil ausgerechnet grüne Minister in Bund und Land die Vereinbarung mit RWE ausgehandelt haben. Befürchtet wird, dass sich auch Protestler aus dem Ausland beteiligen. Die Ordnungskräfte rechnen mit einer vierwöchigen Räumung.

Der interessante Film ist schon einige Jahre alt und zeigt Sonderheiten, die längst verschwunden sind, daarunter ein mittelalterliches Kloster, die alte Autobahn 4 und die Kartbahn, auf der praktisch alle bekannten Rennfahrer ihre Karriere begannen. Gezeigt werden auch die Kraftwerke, in denen die Kohle zu Strom verfeuert wird, darunter das modernste, welches alleine die Leistung aller drei betriebenen Atomwerke schafft, dafür aber auch entsprechend die Umwelt verschmutzt.