Unerwähnt im Kriegsbericht:

Zarin und Puschkin zerschmettert

(30-12-22) Das Denkmal für die deutschstämmige russische Zarin Katharina die Große ist nachts In der ukrainischen Hafenstadt Odessa aus Protest gegen den russischen An-griffskrieg abgerissen worden. Es blieb der leere Sockel.

Dabei war Katharina die Große. geboren als Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst, die Gründerin der Stadt Odessa. In ihrem Auftrag hatte der katalonisch-neapolitanische Generalmajor José de Ribas die Truppen der Zarin im Russisch-Türkischen Krieg befehligt. Ribas wurde der erste Statthalter von Odessa. Ihn löste wenig später Herzog Armand du Plessism, Enkel des Marschalls de Richelieu, ab. Der gebürtige Pariser verschaffte Odessa eine ihrer vielen Besonderheiten – die

Katakomben. 2500 Kilometer lang werden sie in Friedenszeiiten Tou-risten für Touren angeboten.

Das Denkmal der Zarin ist nicht allein bei der Demontage unter dem Motto „Tod den russischen Okkupanten“. Denkmäler für Lenin, für russische Feldherren wie Alexander Suworow oder sogar den Nationaldichter Alexander Puschkin verschwinden – ebenso alle Straßennamen mit russischen Persönlichkeiten. Da hat dem Dichter Puschkin auch nicht genützt, dass er in der Erzählung „Eugen Onegin“ die Freiheit und Ungezwungenheit in Odessa lobte.

Quellen: Monopol Magazin für Kunst und Leben) und Wikipedia. Auch lesenswert: taz-„Odessa heute“

Was soll das Katar-Bashing?

„Diese WM ist eine Katastrophe. Sie hilft einem menschenrechtsverachtenden Regime, sich mithilfe des beliebten Fußballs als modernes Land zu tarnen.“ Das schreibt der Spiegel. Und der Focus setzt dagegen: „Die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar boykottieren? Diese Idee ist sehr deutsch, sehr symbolisch und: sehr sinnlos.“

Was nun? Wir wollten uns doch bei allen Krisen und Sorgen endlich mal wieder freuen. Und nun sollen wir ein schlechtes Gewissen haben, wenn wir uns zum Fußball vor den Fernseher setzen? Wir sollten uns die Freude nicht nehmmen lassen. Denn es gibt viele andere Stimmen, die Vorwürfe an Katar in einem objektiveren Licht  sehen. So meldet sich bei Twitter Ruprecht Polenz (Ex-CDU-MdB): „Olympische Spiele in Peking 2008 und 2022, Fussball-WM in Russland 2018 – Wie laut waren eigentlich damals die Boykott-Rufe? Schlimmer als Qatar waren diese Austragungsorte jedenfalls allemal.“ Und unter den Antworten steht dann zustimmend: „Feine Logik. Nach Berlin 1936 ist die Latte dann ja eh so hoch, dass wir uns jede Kritik sparen können.“

Ich hab mir als Vorbereitung einige der vielen Dokus in den Mediatheken angeschaut und dabei gelernt, dass die moderne Welt nicht vorgetäuscht wird. Nein, eine Frau aus Katar sitzt längst im Aufsichtsrat von VW, Gemüse wird mitten in der Wüste an senkrechten Wänden geerntet, nachdem die Wurzeln zum Wachsen mit Nährlösungen besprüht worden sind. Und nebenan gibt´s die größte Rinderfarm der Welt, nachdem Tausende von holsteinischen Kühen mit Qatar-Airways eingeflogen wurden. Da bekommt man einen ganz anderen Blick auf diesen kleinen Wüstenstaat.

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https://www.ardmediathek.de/video/weltspiegel/katar-inside/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL3dlbHRzcGllZ2VsL2NjYWRmNDM2LTQ2YmQtNGY4OC04NWE0LTcxNDFjMDIwMmVkYQ

Der letzte Hund unseres Lebens?

Unterwegs auf dem Regenbogen

UnserHund

Der Kummer ist sicher vorstellbar, wenn ein langjähriges Familienmitglied plötzlich über den Regenbogen gegangen ist. Und der bleibt, weil wir nun in einem Alter sind, wo man mit Verantwortung kein Tier mehr an sich binden darf – erst recht keinen anspruuchsvollen Hund. Ein neuer, unser letzter Lebensabschnitt…


PüppiI hieß diese „weiße Boxerhündin“. Und getreu diesem Namen hatte sie wohl auch die ersten Monate ihres Lebens verbacht. Bei einer jungen Frau, die plötzlich erkrankte und ihr „Liebstes“ bei der Nothilfe am Niederrhein abgeben musste. Von dort kam sie dann zu uns, um uns über zehn Jahre lang Freude zu machen.

Ihr Blick sagte alles. Ihre Zugehörigkeit zu der berüchtigten Liste war pure Beleidigung. Kurzum: Püppi vertrug sich mit jedem, der ihr nicht krumm kam – also den meisten Besuchern und Gästen speziell auch einem Briefträger, der immer ein Brecki für sie aus der Tasche holte. Bei unseren Katzen blieb die Annäherung allerdings nur ein unerwiderter einseitiger Wunsch, ihr Wunsch.
Aber draußen: Da schreckte sie als „Listenhund“ mit ihrer Erscheinung alle Späher und Einbrecher ab – danke!

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Auch Weihnachten noch „down“?

Aber bitte ehrlich bleiben

Nun also ein November-Lockdown! Er entstand in einem schon länger herrschenden Gefühl „da muss doch endlich mal ein Machtwort her“. Die Pandemie hat inzwischen ihre automatisierten Reflexe – bei uns ja immerhin noch lobenswertere als bei den europäischen Nachbarn (von den Vereinigten Trump-Staaten mal ganz zu schweigen). Nicht nur die Zahlen, auch die fehlerhaftenn Konsequenzen mehren sich. Und Kritiker an den Maßnahmen werden ohne Prüfung einfach in die Masse der Verschwörer geschoben.

Leider hat es Fehler gegeben. Und man sollte sie zumindest zur Kenntnis nehmen, um sie in Zukunft zu vermeiden. So hat die Feststellung, dass die derzeitigen Infektionen hauptsächlich im Familienkreis stattgefunden hätten, nichts mehr als purer Unglaube bewirkt. Was ist passiert?

 

 

Diese Ursache fiel auf,  ja, aber nur unter 25 Prozent aller Infektionen. Wahr ist, dass bei 75 Prozent der neuen Infektionen die Orte der Ansteckung nicht gefunden worden sind.

Da lockt doch ein Forschungsfeld, das sicherlich ebenso aussagekräftig wäre wie die Hinweise, dass ASS sich günstig auf Corona-Erkrankte auswirken kann oder Hunde Infizierte angeblich ebenso gut erriechen können wie Krebs oder andere Krankheiten.

Also dringend der Wunsch, ehrlich zu bleiben – um nicht an Glaubwürdigkeit zu verlieren. Ebenso sollte man nicht die Annahme nähren, dass dieser Lockdown nur für den November gelte. Niemand kann doch mit Sicherheit ausschließen, dass auch noch Weihnachten alles andere gilt als „Oh, die Fröhliche…“